FluchtweggauBe
Das Problem:
Dachgeschossausbau im Denkmal
Der Anspruch des Denkmalschutzes ist es, bestehende Gebäude in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. Der heutige Dachgeschossausbau bietet jedoch eine besonders begehrte Form des Wohnens und gewährleistet nach Sanierung eine optimierte Nutzung des Gebäudes. Mit dem Ausbau von Dachgeschossen, auch in Denkmalen, ist der Nachweis eines 2. Fluchtweges auf Grund bauordnungsrechtlicher Forderungen zwingend notwendig.
Die Lösung: FluchtweggauBe
Für die Lösung dieses spezifischen Problems hat der Architekt Tassilo Soltkahn die Fluchtweggaube entwickelt. Im deutschen Architektenblatt wurde beschrieben:
„Unter Vorbehalt des Nachweises der Funktionstüchtigkeit im eingebauten Zustand stimmten Behörden und Feuerwehr dieser Möglichkeit mit folgenden Auflagen zu: im geschlossenen Zustand muss der Fluchtweg in der Dachlandschaft unsichtbar bleiben und die „ausklappbare“ Dachfläche darf sich nicht nur ausklappen, sondern muss sich über die Traufe hinweg heben lassen.“
Die Fluchtweggaube löst intelligent den Anspruch des Denkmalschutzes und die bauordnungsrechtlichen Auflagen der Feuerwehr. Im geschlossenen Zustand ist der 2. Fluchtweg von außen nicht sichtbar, im Notfall kann die Fluchtweggaupe von betroffenen Personen nach außen geklappt werden.
Das Prinzip, Die Technik
Die Fluchtweggaube besteht aus einem ausklappbaren Mechanismus, der hinter einem Teil des gedeckten Daches verborgen ist. Die Fluchtweggaube wird im Notfall nach außen geklappt. Die nun offenliegende Treppenfunktion der Fluchtweggaube gewährleistet eine sichere Rettung der im Freien stehenden Personen durch die Feuerwehr. Aus den abgebildeten Zeichnungen wird das Prinzip ersichtlich.
„Wesentlich für die Funktionstüchtigkeit war außerdem, dass den ausklappbaren Teil auch eine schwächere Person leicht öffnen kann. Diesen leichtgängigen Hebelmechanismus ermöglichen Gasdruckfedern. Gleichzeitig hat der Architekt damit sichergestellt, dass das System netzunabhängig und weitestgehend wartungsfrei funktioniert“ und damit wurde auch diese Frage im deutschen Architektenblatt beantwortet.
Der Notfall: Brand
Bei einem Not- oder Brandfall kann die Fluchtweggaube von betroffenen Personen nach außen geklappt werden. Selbst die Feuerwehr war davon positiv überrascht. Im deutschen Architektenblatt erklärten sie:
„Von unten sei die Rettungsstelle gut zu sehen, was die Arbeit der Feuerwehrleute sehr erleichtere. Auch befänden sich die gefährdeten Personen außerhalb des Brandherdes im Freien und können dem Brandrauch damit schnell entkommen. Allein dadurch bietet die Fluchtweggaube Vorteile gegenüber anderen Lösungen.“
Das Resultat: Dachgeschossausbau
Ein denkmalgeschützes Gebäude in Potsdam sollte nicht nur erneuert werden, sondern auch mit dem Ausbau des Dachgeschosses errichtet werden, nachdem es mehrere Jahre leer stand. „Genau dieser Ausbau erwies jedoch als Problem, denn die Denkmalschutzbehörde forderte den Erhalt der Dachfläche in ihrer ursprünglichen Form. Der Knackpunkt dabei: Der üblicherweise entweder über große Dachflächenfenster oder Gauben realisierbare zweite Fluchtweg ließ sich aufgrund der kleinen original Fledermausgauben bei diesem Objekt nicht realisieren.“, schrieb das deutsche Architektenblatt im März 2009.
Genau dieses Problem wurde jedoch dann mit Hilfe der Fluchtweggaube gelöst.
Das Patent: Fluchtweggaube
Erfinder und Inhaber des Gebrauchsmusters und Patents für die Fluchtweggaube ist der Architekt Tassilo Soltkahn.